IGW Selb

Lückenschluss im Industriegebiet Selb West

Durch die Ansiedlung von Industrie - und Gewerbebetrieben wurde bereits um die Jahrtausendwende das Industriegebiet Selb West (IGW), entlang der Roland-Dorschner-Straße erschlossen. Jetzt folgt der östliche Bereich neben der B15 nach Unterweißenbach.

Mächtig aufgetürmter Erdaushub, Kanalrohre und Schachtbauwerke sind momentan an der B15 von Selb, Richtung Unterweißenbach zu sehen. Grund dafür sind die Erschließungsarbeiten von Schmutz- und Regenwasserkanälen durch die Abwasserbetriebe Selb (AWS) sowie Strom- und Trinkwasserleitungen durch die Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM). Das durch die Autobahn geteilte IGW war bisher nur auf der westlichen Seite erschlossen, als sich hier seit dem Jahr 2000 mehrere Industrie- und Gewerbebetriebe ansiedelten.

„Gewerbeflächen, gerade im nahen Autobahnbereich sind knappes und begehrtes Gut. Mit der Erschließungsmaßnahme des 48.000 m² großen Areals verfügt die Stadt Selb über das größte, vollerschlossene Industriegebiet, das in städtischen Eigentum ist, im gesamten Landkreis Wunsiedel“, erläutert Ulrich Pötzsch, Oberbürgermeister der Stadt Selb. So entschied sich auch im letzten Jahr ein Selber Versandunternehmen im östlichen Teil des IGW eine moderne Logistikhalle mit dazugehörigen Büros, autobahnnah zu errichten. Jedoch musste hierzu erst eine 130 Meter lange Trasse, beginnend vom Heidelberger Betonwerk, mit Trinkwasser, Strom und Telekommunikationsleitungen bis zum Baugrundstück erstellt werden. Um zukünftig noch schneller Gewerbebetrieben die Ver- und Entsorgung bereitstellen zu können, wird nun das gesamte östliche Gebiet für Ansiedlungen vorerschlossen.

Einmal quer unter der Autobahn hindurch.

Durch den Höhenunterschied zwischen dem IGW kurz vor Unterweißenbach und den vorhandenen Abwasserleitungen in der Weißenbacher Straße müsste ein neues Pumpwerk erstellt werden, damit die Abwässer Richtung Klärwerk fließen können. Auch für das anfallende Regenwasser, das in einem getrennten Kanal gesammelt wird, müsste eine aufwendige Zuleitung zum Selbbach gebaut werden. „Diese notwendigen Einrichtungen gibt es jedoch schon im gegenüberliegenden IGW. Nun hat sich die Weitsicht bezahlbar gemacht, dass man bereits im Jahr 2000 unter der Autobahn sämtliche Anschlüsse für das Abwasser und Trinkwasser vorverlegt hat und auch ein Leerrohrsystem für Strom und Telekommunikationsleitungen installiert wurde“, so Klaus Burkhardt, ESM-Geschäftsführer und Werkleiter der AWS. Die Kosten der Erschließung betragen rund 1,5 Millionen Euro.

IGW Selb West
IGW Selb West
IGW Selb

Zwei Bauabschnitte vereinen das Industriegebiet

Für die Verlegung der Sparten müssen rund. 4.800 m³ Erdaushub bewegt werden. Das entspricht rund dem fünffachen des Wasserinhalts des Selber Hallenbades. Im ersten Bauabschnitt, in 2023/24 werden rund 1.200 Meter lange Rohrleitungen für den Regen- und Schmutzwasserkanal verlegt sowie 38 Beton- und Kunststoffschächte gesetzt. Damit auch die Strom- und Trinkwasserversorgung für ansiedelnde Betriebe seitens der ESM sichergestellt ist, werden zudem rund 600 Meter Nieder- und Mittelspannungskabel sowie 700 Meter Trinkwasserleitung verlegt.

Auch an die schnelle Datenanbindung wird gedacht. 600 Meter Glasfaserkabel werden bei der Erschließung des Gewerbegebietes gleich mitverlegt.

Ab 2024 ist dann der zweite Bauabschnitt geplant, um die Regen- und Schmutzwasserkanäle mit den vorhandenen Systemen auf der westlichen Seite des IGW zu verbinden. Dann ist auch die Entsorgung der anfallenden Schmutz- und Regenwässer gesichert.

Pressemitteilung

Wasserdetektive unterwegs

SELB. In den letzten zwei Jahren wurde der Lauf des Selbbachs von der Pfaffenleithe bis zum Papiermühlweg umfangreich renaturiert. Welche Artenvielfalt von Wasserlebewesen hier nun ihr Domizil haben, dass untersuchten nun zwei 5. Klassen der Realschule Selb, im Rahmen des ESM-Schulprojektes „Wasserdetektive unterwegs“. Erforscht wurde besonders die Wasserqualität des Fließgewässers. Bei der praktischen Umsetzung des Projektes wird die ESM von der Ökologischen Bildungsstätte Hohenberg (ÖBI) unterstützt.

Ausgerüstet mit Gummistiefeln und Forscherausrüstung ging es am Selbbach, der sich idyllisch entlang des Papiermühlweges schlängelt, ans Werk. So entdecken die Forscher Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven, Egel und verschiedene Schnecken. Anhand einer Bestimmungstafel werden die Tiere zugeordnet und in ein Gewässergüteprotokoll eingetragen. Im Selbbach kommen sowohl Lebewesen vor, die in klarem, als auch in trüberem Wasser vorkommen. Es handelt sich hier also um ein mäßig verschmutztes Gewässer, wie die Kinder festgestellt haben. Dabei bedeutet verschmutzt nicht, dass das Wasser mit Giftstoffen verunreinigt ist. Es kann auch nur natürlicherweise trüb oder etwas schlammig sein.

Im Gegensatz zu Oberflächenwasser aus Bächen, Flüssen oder Seen erfüllt unser Trinkwasser, was Reinheit und Geschmack anbelangt, die höchsten Ansprüche. In Deutschland kommt Trinkwasser immer in ausreichender Menge und bester Qualität aus der Leitung. Das ist in vielen anderen Ländern auf unserem Planeten sehr häufig nicht der Fall. Hier in Selb sorgt die ESM dafür, dass das so ist und bleibt. Damit bei jedem Einzelnen zuhause immer sauberes Trinkwasser ankommt, unterhält die ESM ein über 200 Km langes Rohrnetz, das ist fast die Strecke von Selb nach München. Aus 16 Quellen und Tiefbrunnen wird das Wasser gewonnen und in vier Wasserwerken wird es zu Trinkwasser aufbereitet. Mittels zahlreichen Analysen kontrolliert die ESM regelmäßig, ob die strengen Anforderungen an das Trinkwasser auch eingehalten werden.

Die ESM initiiert seit vielen Jahren gemeinsame Umweltbildungsprojekte mit den Schulen in Kooperation mit der ÖBI Hohenberg. Die Kinder erforschen die Lebewesen im Wasser die gute Indikatoren für die Wasserqualität sind. Den Kindern macht die Gewässererkundung sehr viel Spaß. Das Angebot der ESM wird daher immer wieder gerne von den Schulen angenommen.

Bild: Wasserdetektive im Selbbach am Papiermühlweg unterwegs. Gemeinsam mit Susanne Bosch von der Ökologischen Bildungsstätte untersuchten zwei 5. Klassen der Realschule Selb das Gewässer nach Lebewesen. In kleinen Gruppen wurden dann die Tiere in einer Becherlupe bestimmt und in eine Artenliste eingetragen. Ein spannender und etwas anderer Schultag die den Schülerinnen und Schüler mit Forschereifer nachgingen.