Informationsveranstaltung

Grüne Nahwärme für Jahnareal

Bei einer Informationsveranstaltung stellt die ESM Eigentümerinnen und Eigentümer von Anwesen im Jahnareal erste Planungen für eine Nahwärmeversorgung vor.

Das Interesse an künftigen zentralen Wärmelösungen für ganze Quartiere in Selb ist groß. Mehr als 90 Gäste waren zur Informationsveranstaltung im Vorium erschienen. Eingeladen waren Eigentümerinnen und Eigentümer von Anwesen im Wohnareal Jahnstraße mit den Straßenzügen: Förster-, Heide-, Max-Reger-, Sand- und Zeppelinstraße und Vertreter der Verwaltungen der dortigen Schulen und Mehrfamilienhäuser. Klaus Burkhardt, Geschäftsführer der ESM stellte den anwesenden Besuchern das Konzept für das Areal rund um das Schulzentrum vor.  

„Ausgangspunkt für unseren Planungsansatz hier war, dass die Heizungsanlagen im Schulzentrum bereits ein beträchtliches Alter erreicht haben und die Aufwandsträger, die Stadt Selb und der Landkreis Wunsiedel, eine Lösung zur CO2-freien Wärmeversorgung ihrer dortigen Liegenschaften gesucht haben“, erklärte Klaus Burkhardt. Von der Versorgung über eine Nahwärmezentrale, die mit Holzhackschnitzeln betrieben werden soll, könnten nicht nur die Schulen profitieren, sondern auch die Eigentümer im angrenzenden Areal, erläuterte der ESM-Geschäftsführer den Ansatz. „Damit würden die Eigentümerinnen und Eigentümer von Gebäuden auch auf sehr einfache und komfortable Weise die Anforderungen des neuen Gebäudeenergiegesetzes erfüllen“, betonte er. Ziel der Informationsveranstaltung war es, in einer sehr frühen Planungsphase ein Stimmungsbild der Anwohner zu erhalten. 

Standort Heizzentrale im Jahnareal

Voraussetzung für die Genehmigung zum Bau einer Heizzentrale ist, dass sie den strengen Anforderungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) genügt. Von solchen Anlagen dürfen keine schädlichen Umwelteinwirkungen ausgehen, das gilt für Abgase und Geräusche ebenso wie für Tier- und Pflanzenarten. Beim momentanen Ausbaustand werden pro Jahr rund 80 Belieferungen der Nahwärmezentrale mit Hackschnitzeln nötig sein. In den Wintermonaten rechnet man mit etwa drei bis vier Anlieferungen pro Woche. Für den Bau der Heizzentrale am derzeit angedachten Standort ist die Erstellung der „Westtangente“ vom Christian-Höfer-Ring bis zur Dürrloh nicht erforderlich. Um die Heizzentrale betreiben zu können, müsste lediglich eine rund 200 Meter lange Verlängerung der Jahnstraße verwirklicht werden.

Hackschnitzel

Heimischer Rohstoff

Wichtig ist der ESM, dass der Rohstoff für die klimaneutrale Versorgung aus der Region stammt und langfristig in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Das hätte sich die ESM von Waldexperten bestätigen lassen. Durch den anstehenden Waldumbau, der durch den Klimawandel erforderlich geworden ist, ist genügend Material für Holzhackschnitzel vorhanden. Das CO2, das bei der Verbrennung frei wird, würde auch bei einer Verrottung des Materials im Wald in die Atmosphäre gelangen. Hackschnitzelheizwerke gelten deshalb als klimaneutral, weil der Wald das bei der Verbrennung freigesetzte CO2 wieder bindet.

Anschluss und Kosten

Fragen gab es von Seiten der Teilnehmenden auch zu den späteren Nutzungsbedingungen eines Nahwärmeanschlusses, zu den Kosten sowie zu einem eventuellen Anschluss- und Benutzungszwang.

Als ESM favorisieren wir die Wahlfreiheit. Von Seiten des Gesetzgebers gebe es hierzu derzeit auch keine Vorgaben. Zu den Kosten können in der sehr frühen Planungsphase noch keine konkrete Zahlen genannt werden. Es liegt jedoch im Interesse der ESM, Hauseigentümern ein attraktives Angebot zu unterbreiten. Denn das Konzept kann nur realisiert werden, wenn sich genügend Hausbesitzer anschließen lassen wollen.  

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