Nach einem Jahr zieht die ESM eine erste Bilanz zur Nutzung ihres PV-Carports. Hier laden Mitarbeitende an sechs Ladepunkten nicht nur Firmenwagen mit grünem Strom, sondern auch ihre privaten Stromer zu einem vergünstigten Strompreis. Abgerechnet wird über Ladekarten. Insgesamt stehen auf dem ESM-Gelände 15 Ladepunkte zur Verfügung. Die PV-Anlage des Carports hat eine Leistung von 14,4 Kilowatt. Im ersten Jahr hat sie rund 13.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. Rein rechnerisch können mit dem erzeugten Solarstrom rund 65.000 Kilometer emissionsfrei zurückgelegt werden. Scheint die Sonne und wird Strom erzeugt, ohne dass ein E-Fahrzeug lädt, fließt der Solarstrom in das Hausnetz der ESM.

Im laufenden Jahr rechnet die ESM mit rund 27.000 kWh Stromverbrauch für ihre E-Flotte, was einer Fahrleistung von 135.000 Kilometern entspricht. Durch das PV-Carport und einen vergünstigten Ladestrom für Mitarbeitende möchte Klaus Burkhardt, Geschäftsführer der ESM, motivieren sich auch dann ein E-Auto anzuschaffen, wenn zuhause keine Lademöglichkeit besteht. Aktuell sind die Anschaffungskosten noch höher als bei Diesel- oder Benzinfahrzeugen und im Winter braucht es einen Ladestopp mehr. Für Klaus Burkhardt, der selbst elektrisch fährt, überwiegen dennoch die Vorteile: „Neben dem Fahrspaß hat ein E-Auto weniger Wartungs- und Betriebskosten als ein Benziner oder Diesel. Es kann ökologisch mit Strom geladen werden, aus unserem Netz oder von der eigenen PV-Anlage. Sie haben eine lange Lebensdauer und stoßen beim Betrieb des Fahrzeugs keine direkten Emissionen aus.“

Vorbild für E-Mobilität

Der Energieversorger sieht sich als Vorreiter und möchte Unternehmen zum Nachmachen animieren. Die ESM bietet Industrie- und Gewerbebetrieben in der Region ein Komplettpaket an: Vom Errichten und Anschließen der Ladesäulen – ob mit oder ohne PV-Carport – bis zur Abrechnung der Ladevorgänge. Für ihren Fuhrpark schafft die ESM seit 2017 E-Fahrzeuge und Hybrid-Wagen an. Von 42 Fahrzeugen sind zehn rein elektrisch und acht hybrid angetriebene Autos. „Wir werden unseren Fuhrpark weiter elektrifizieren, wenn Fahrzeugmodelle für das jeweilige Nutzungskonzept verfügbar sind und unseren Einsatzansprüchen genügen. Aktuell testen wir verschiedene Hersteller, um herauszufinden, welches Modell am besten zu welchen Dienstwegen bei uns passt“, erklärt Niklas Schmidling, Leiter des Einkaufs und Fuhrparkmanager der ESM. Die nächste Anschaffung ist ein elektrisch betriebener Gabelstapler. 

Bild: Bereits 18 von 42 Fahrzeuge der ESM-Flotte werden rein elektrisch oder hybrid angetrieben. Ein PV-Carport lädt die Fahrzeuge mit Sonnenstrom. Stefan Kaczmarek und Sebastian Thiede (zweiter und vierter von links) sind bei ihren Fahrten zu Kunden rein elektrisch unterwegs. Von links Geschäftsführer Klaus Burkhardt, Vertriebsleiterin Sandra Plechschmidt und Fuhrparkmanager Niklas Schmidling, vor einem Teil der ESM E-Flotte.